Wien, 22. März 2023. Sie lieben mehrere Menschen gleichzeitig. Egal ob zu dritt oder in anderen Beziehungskonstellationen: Hier werden Liebe und Freude geteilt. Marcel, Mischa (alias Michel) und Marco sind symbolisch verheiratet und leben gemeinsam als Familie. In den sozialen Netzwerken machen sie sich für mehr Akzeptanz stark. "Für uns war immer klar: wir müssen ein Exempel statuieren“, bestätigt Marcel. Als Familie würden die Drei gerne wachsen, doch sie stoßen auf Unverständnis und Ablehnung durch den Staat. "Wir haben genauso Liebe zu geben, wie jede andere Familie“, rechtfertigen sie sich.  

Polyamorie bedeutet mit mehreren Personen gleichzeitig in einer Beziehung zu sein. Dabei handelt es sich nicht um Fremdgehen, sondern um Liebe, mit der alle Partner: innen einverstanden sind. PULS 4 gibt in der Doku "Liebe zu dritt+ - Wie funktioniert Polyamorie?“ Einblick in die Vielfalt der Menschen, die Beziehungen abseits der Norm führen.  

Polyamorös lebt auch das Ehepaar Verena und Martin, die gemeinsam zwei Kinder haben. Bei ihnen wird Intimität und Nähe nicht nur mit dem Ehepartner geteilt. Beide befinden sich noch in einer weiteren Beziehung: "Wir haben einen geteilten Kalender und sprechen uns einmal in der Woche ab, wann Zeit ist, sich mit anderen Partnern zu treffen.“ Mit ihren Kindern sprechen sie offen über dieses Thema. "Wir lesen den Kindern ab und zu ein Buch vor, dass das Thema Polyamorie und andere Beziehungsformen behandelt“, erklärt Verena.  

Wann wird Polyamorie in der Mitte der Gesellschaft ankommen und sich neben der akzeptierten Monogamie etablieren? Rechtsanwalt Dr. Clemens Gärner denkt jedoch, dass das Unverständnis für polyamoröse Beziehungen in Österreich weiter anhalten wird: "Die Wahrscheinlichkeit, dass in einem konservativ geprägten Land wie Österreich zeitnah eine Änderung erfolgt, ist unrealistisch.“  

Die PULS 4 Doku „Liebe zu dritt+ - Wie funktioniert Polyamorie“ am Donnerstag, den 23. März auf ZAPPN & PULS 4