Wien, 28. September 2023. Der 16. September 2013 in Annaberg bei Mariazell wird zu einer Schreckensnacht, die ganz Österreich schockiert. Es war damals einer der größten Polizeieinsätze der zweiten Republik, der das ganze Land schwer erschütterte.  In den Abendstunden beginnt die Polizei den Einsatz gegen einen unbekannten Wilderer, dem sie schon länger auf der Spur ist. Ihm soll das Handwerk gelegt werden, doch es kommt alles anders als geplant. Gegen Mitternacht durchbricht der Unbekannte eine Straßensperre der Exekutive und lauert ein paar Kilometer weiter seinen Verfolgern auf. Chefinspektor Johann Baumschlager, Pressesprecher der Landespolizeidirektion Niederösterreich: „Der Täter, und hier zeigt sich seine kriminelle Energie, ist vor Ort geblieben und hat das Feuer auf die Kollegen im Fahrzeug eröffnet.“ Bei einem Schusswechsel verwundet der bewaffnete Wilderer einen Cobra-Beamten tödlich. Und er schießt weiter auf die Einsatzkräfte, der Todesschütze ermordet in dieser verhängnisvollen Nacht insgesamt drei Polizisten und einen Rettungsfahrer. Ein Cobra-Beamter, der am Einsatz beteiligt war, erinnert sich an den lebensgefährlichen Einsatz: „Da der Täter beim Beschuss unseres Fahrzeuges auch gezielt auf Kopfhöhe geschossen hat, war klar, dass er wieder töten wollte.“

Die Polizei konnte den Unbekannten schnell ausforschen. Es handelt sich um Alois H., einen angesehenen Unternehmer, Sportschützen und Jäger, der über 60 Kilometer von den Tatorten entfernt in der Nähe von Melk zuhause ist. Sein Anwesen wird umstellt, aber Alois H., der bereits vier Menschenleben auf dem Gewissen hat, gibt nicht auf und feuert auf jeden, der sich ihm nähert. Erst mit drei Panzern gelingt es den Männern des Einsatzkommandos Cobra das Haus zu stürmen. Die Leiche von Alois H. wird Stunden später in einem Geheimversteck gefunden. Er hat sich selbst gerichtet. Was die Ermittlungen dann zu Tage bringen, überrascht selbst erfahrene Ermittler:innen. Alois H. hat über zwanzig Jahre ein Doppelleben geführt, das niemand für möglich gehalten hätte. Die Beamt:innen finden hunderte Schusswaffen, Jagdtrophäen und 20.000 Schuss Munition. In monatelangen Ermittlungen werden dem gut situierten Geschäftsmann über hundert Einbrüche, Brandstiftungen und Wildereien in fünf Bundesländern nachgewiesen.

"Dorfverbrechen" am 29. September 2023 um 20.15 Uhr auf Österreichs SuperStreamer Joyn & bei ATV

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